Der Tangerine Dream Sound der frühen 80er Jahre

Johannes Schmoelling,
Mitglied bei Tangerine Dream von 1980 - 1985,
im Interview mit Lambert Ringlage anlässlich seiner neuen Doppel-CD/DVD
"zeit unendlich ?" Schmoelling / Waters live in Oirschot, Niederlande 2018

1. Du hast mit Tangerine Dream einige Höhepunkte der Band mitgestaltet (Alben wie Tangram, Logos, Filmmusiken wie zum Beispiel zum Schimanski Tatort "Mädchen auf der Treppe" etc). Denkst du gerne an die Zeit zurück? Hat es dir Spaß gemacht bei TD Ideen auszuarbeiten oder standest du sehr unter Auftragsdruck?

Nein, ich habe nie Druck verspürt in dieser Zeit. Für mich war die Zusammenarbeit mit Edgar Froese und Christoph Franke von der ersten Minute an eine immer konstruktive, inspirierende und kreative.
"Ich konnte mich einbringen wie ich es wollte, ohne Rücksichten oder Hemmungen bzgl. Stil oder Tradition, die mit dem Namen tangerine dream verbunden waren. Wir waren immer offen und ehrlich zueinander was die Musik betraf. Und wenn ich dann doch mal über das Ziel hinausgeschossen war mit meinen Ideen oder meinem Keyboardspiel, dann war es Edgar, der den Rahmen absteckte und es auch begründen konnte.
Ja, ich denke sehr gerne an diese Zeit zurück und je älter ich werde um so mehr. Ich vermisse das Gespräch mit den Kollegen. Edgar ist seit 2015 verstorben und Christoph für mich unerreichbar irgendwo in LA. Es ist schade, nicht mit einander die Erinnerungen teilen zu können nach so vielen aufregenden und produktiven Jahren. So wie andere Bands es tun, wenn sie sich nach Jahrzehnten wiedersehen."


2. Gab es zu Tangerine Dream Zeiten beeindruckende Erlebnisse, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

"Ach natürlich, eine Menge. Angefangen im November 1979 in Berlin in Christophs Studio in Spandau.
Alle Instrumente waren versammelt für die erste Probe. Als ich das Studio betrat, da hörte ich diese Sequenz, mit der dann später unser erstes Album Tangram eröffnet werden sollte. Christoph hatte sie programmiert, der Sound kam aus seinem Prophet 5.
Und sie lief als Endlosschleife. Als dann jeder seinen Platz eingerichtet hatte, da habe ich zu dieser Sequenz mit meinem Mini Moog eine Bassphrase addiert, auf der dann Edgar mit einer Chorphrase antwortete. So sind die ersten Takte von Tangram wie ein musikalisches Versprechen oder Vertrag entstanden: ohne Worte und ohne Schrift. Dann ging es Schlag auf Schlag. Im Januar 1980 das Konzert im Palast der Republik, dann die erste Filmmusik „thief“ mit Michael Mann. Die erste Europatournee, Konzerte in Rom, Budapest, Lissabon, Madrid, London, Athen: oft vor mehr als 10.000 Zuhörern.
Dann unser Konzert im Zirkus Krone Bau in München mit Orchester unter Leitung von Eberhard Schoener - "mojave plan"- aus dem Album „white eagle“.
Aber auch die Tourneen durch UK, quasi als Dank für die Entdeckung der Band in den 70-gern haben sich mir eingeprägt. Dann das Kennenlernen neuer Kontinente: Amerika, Australien und ganz besonders Japan, das sich damals für mich als ein neuer, vorher unbekannter Kulturkreis eröffnete.
Desweiteren all die Studio Alben, die bis 1985 entstanden sind, die vielen Filmmusiken mit den unterschiedlichen Genres. Und letztlich, leider, die letzte Arbeit mit Edgar und Christoph an der Filmmusik zu „legend“ unter der Regie von Ridley Scott. Danach, etwa im Juni 1985, kam die Trennung."


3. Wie habt ihr bei Tangerine Dream Eure Live-Konzerte vorbereitet? Wer hat entschieden, welche Stücke dafür ausgewählt werden?

"Die Entscheidungen wurden immer von uns dreien einverständlich getroffen. Doch es gab so etwas wie Eckpunkte in der Struktur der Konzerte, zumindest in den frühen 80ger Jahren. Z.B., dass der 2. Set immer mit einem Gitarrensolo von Edgar enden sollte. Davor hatte ich meinen Platz mit einem Klaviersolo an Christophs yamaha cp 70. Dieses Solo konnte ich gestalten wie ich wollte.
Die Musiken innerhalb der beiden sets waren meist davon abhängig, woran wir im Studio bis dahin gearbeitet hatten, ob an Filmmusiken oder Studio Alben. So konnten wir Programmierungen aus dem Studio mit auf die Bühne nehmen."


4 a) Tangerine Dream existiert heutzutage weiter, ohne dass einer der Originalbesetzung noch dabei ist. Wie stehst du dazu?

"Sie sollten diesen vor langer langer Zeit einmal so großen Namen in Frieden ruhen lassen, da, wo er für immer ruhen sollte: in den Annalen zur Geschichte der Weltenmusik."

4 b) Die aktuelle Besetzung von Tangerine Dream spielt auf Livekonzerten auch Versionen der Titel, die ihr in den 80ern komponiert habt. Freust du dich, dass Eure Stücke immer noch präsentiert werden oder was empfindest du, wenn du die neuen Versionen hörst?

"Nein, keine Freude, im Gegenteil. Ich möchte das an Hand eines Ereignisses aus dem Jahr 2017 verdeutlichen. Damals musste ich mir wegen strittiger Fragen des Urheberrechts ein live Konzert der aktuellen Besetzung auf CD anhören. Es war das Konzert aus Stetin. Als die Band dann " white eagle" aus dem Album "white eagle" von 1982 spielte, da traute ich meinen Ohren nicht. Da war ein falscher Akkord, eine falsche Harmonie.
Gerade diesem Stück fühle ich mich so verpflichtet, dass ich dem Leser eine kurze Abhandlung in Harmonielehre nicht ersparen kann. "white eagle" besteht aus einer simplen Abfolge von 4 Akkorden, mal sind es Dur, mal moll Akkorde.
Diese sind in eine sich immer wiederholenden Schleife gebunden. Allerdings besitzt der 3. Akkord dieser Schleife kein Geschlecht, d.h. er ist weder ein moll noch ein Dur Akkord. Das hat den Grund, dass er als eine Art Fermate, also als ein Halte -oder Ruhepunkt fungieren soll, um danach mit dem 4. Akkord die Spannung wieder aufzubauen, bis die Schleife komplettiert ist. Die Kollegen spielten aber stattdessen einen Dur Akkord, was mich geradezu schockierte. Denn nichts ist falscher als das. Als ich sie bei nächste Gelegenheit zur Rede stellte, da bekam ich zur Antwort, sie würden ja eine cover version spielen und vielleicht wüsste ich nicht, was eine cover version ist?
Doch, ich weiß recht gut, was das ist. Da fällt mir doch sofort „with a little help from my friends„ aus dem Album "Sgt. Pepper´s Lonely Hearts Club Band" der Beatles ein. Damals verwandelte Joe Cocker dieses Stück mit seiner unvergleichlichen Stimme in eine wahre Rock Hymne. Also eine sehr gelungene Cover Version. Allerdings ist mir nicht bekannt, dass die Musiker anstatt Dur Akkorde moll oder andere Harmonien als die der Beatles gespielt hätten.
So habe ich auch hier die Bitte an meine Kollegen: spielt euren eigenen Kram.
Lasst die Reliquien aus meiner Zeit 1980 - 1985 unberührt da ruhen, wo sie für immer ruhen sollen: in dem Verließ "gemacht für die Ewigkeit"."


4 c) Die aktuelle TD Formation improvisiert wieder gerne über monotone Sequenzen. Magst du diese Art zu musizieren?

"Etwa im Alter von 13 Jahren hörte ich das Wort Improvisation zum ersten Mal und zwar aus dem Mund meines Orgellehrers. Er wollte mich auf meinen ersten Einsatz als Organist für die katholische Liturgie vorbereiten. Dazu ist es zwingend erforderlich, dass der Organist geschult wird in der Choralbegleitung für die Gemeinde, ebenso im Choralvorspiel - und Nachspiel, was meistens improvisiert wird. Und genau so wichtig: sollte die Liturgiefeier sich zeitlich ausdehnen, so muss durch Improvisation diese Zeitspanne musikalisch untermalt oder gefüllt werden. An der Orgel zu improvisieren ist eine wahre Herausforderung und bedarf langes Training, Kenntnisse in der Harmonie - bzw. Formenlehre und jahrelange Schulung im Aussetzen von 4 stimmigen bezifferten Bässen.

Etwa 16 Jahre später bekam das Wort Improvisation erneut Bedeutung für mich. Und zwar war es Edgar Froese, der im Januar 1980 ins Studio nach Spandau kam und sagte, wir müssen Ende Januar 2 Konzerte im Palast der Republik spielen. Als ich erwiderte, dass wir das nicht können zwecks Mangel an Musiken, um 90 min. Konzertlänge zu füllen, (wir hatten gerade einmal 2 Monate zusammen musiziert) da bekam ich zur Antwort: "dann improvisieren wir eben". Also wurden Tonarten verabredet, zu denen jeder von uns dann improvisieren sollte so gut er eben konnte. So konnten wir die Zeit füllen. Allerdings mit teilweise fragwürdigen Ergebnissen. Vor Publikum zu improvisieren, das ist eine hohe Kunst.
Im Jazz ist die Improvisation quasi die Visitenkarte eines jeden Instrumentalisten und entscheidet letztendlich über seine Karriere und seinen Erfolg.
Ob die jetzige Formation von td zurück zur Improvisation gefunden hat, um ihre musikalischen Qualitäten dem Publikum zu präsentieren, oder ob es nur um überbrücken von Zeit geht, das Ausfüllen von Zeitlöchern, das entzieht sich meiner Kenntnis. Letztlich entscheidet das Publikum mit den Füßen: ist der Saal noch gefüllt, na, dann hat es ja gefallen."


5. Du blickst auch auf eine lange Solokarriere zurück. War der Absprung von TD schwierig und gelang der Start der Solokarriere so, wie du es dir vorgestellt hast? Welches war dein bislang erfolgreichster oder beliebtester Solo-Titel?

"Ich habe ja td im Sommer 1985 nicht verlassen, weil mir langweilig war und ich mich nicht hätte genügend einbringen können. Im Gegenteil, nach der Filmmusik zu Ridley Scotts "legend" waren wir drei erschöpft, dass wir eine Pause verabredeten. Zumindest wurde das so gesagt. Als dann Edgar wenige Wochen später wieder mit neuen Plänen für eine Tour kam, da war mir klar, wenn wir in diesem Tempo weitermachen, dann landen wir früher oder später im Ozean der Beliebigkeit. Und dieser große Name td wird seinen Anspruch als innovative, moderne Elektronik Rockband verlieren.
Als ich Edgar gegenüber meine Bedenken formulierte, er aber davon nichts wissen wollte, da bin ich gegangen. Christoph ist dann 2 Jahre nach mir gegangen.
Nun wusste ich, dass ist das Ende dieser Band. Wenn Edgar klug gewesen wäre, dann hätte er dieses Kapitel "projekt td" geschlossen. Denn in der Annahme, td sei ein Projekt, folglich lassen sich die Mitglieder einfach austauschen, in dieser Annahme irrte er gewaltig. Was dann folgte, sollen andere beurteilen.

Für mich tat sich nach meinem Weggang ein neues Kapitel auf. Und die Freiheit, meine Zeit zu gestalten wie ich es wollte, setzte frische Energien und Gedanken frei. Ein Jahr lang habe ich mich in meinem Studio vergraben. Erfolg oder Misserfolg, Resonanz und Anerkennung von außen, all das zählte nicht, war mir vollkommen egal. Nur ich war mein Kritiker. Und als mein Album „wuivend riet„ dann fertig war, da bin ich wieder aufgetaucht und habe es präsentiert. Erfolg ist für mich keine in Zahlen messbare Kathegorie. Mich haben Verkaufszahlen nie interessiert. Was mich freut und ein wenig stolz macht ist, wenn Zuhörer meine Musiken oder einzelne Stücke als zeitlos, als Kompositionen für die Ewigkeit bewerten. Das ist was zählt."


6. Deine neue Doppel-CD/DVD ist ein Live-Album. Wie kam es dazu und was ist darauf zu hören?

"Seitdem ich 1986 mein erstes Solo Album „wuivend riet„ veröffentlicht hatte, erreichten mich immer wieder Anfragen nach einem live Auftritt. Damals hielt ich meine Musik für unspielbar für die Bühne. Wie sollte ich dieses aus 24, wenn nicht noch mehr Spuren auf einer Bandmaschine über ein Jahr komponierte und gespielte Werk auf die Bühne bringen?
Erst 2010 mit Gründung der Band "loom", (jerome froese, robert waters und mir), konnte ich mich wieder dieser Frage nach einem live Auftritt stellen. Allerdings war meine Bedingung an die Kollegen, dass wir keine playback show abliefern, sondern was wir auf der Bühne live spielen können, wird so lange geprobt, bis es sitzt. Alles andere kann dem Rechner überlassen werden.
Unser erstes Konzert fand 2011 in Oirschot statt, in einem Theater in der Nähe von Eindhoven, Holland. Von der ersten Minute an hatte ich mich dort wohlgefühlt. Neben all der Bühnentechnik stand da auch ein Yamaha Konzert Flügel, der sich gut spielen ließ. Darüber hinaus wurden wir von dem Promotor Ron Boots professionell betreut.
Als dann Ron im Frühjahr 2018 nach einem Solokonzert fragte, da war die Sache eindeutig für mich: ja, da würde ich gerne auftreten.
Im April 2018 begannen die Vorbereitungen. Zuerst kam die Frage nach der Stückeauswahl. Da half mir auf Empfehlung ein Blick ins Internet auf YouTube. Ich hatte keine Ahnung, dass meine Musiken als soundtrack für diverse Videoclips benutzt wurden. Und mitunter war ich positiv überrascht, wie einige Videokünstler meine musikalischen Intentionen in ihren Bildern umsetzten, ohne je mit mir ein Wort gewechselt zu haben. So habe ich mich langsam der Stückeauswahl genähert.
Natürlich gab es auch Musiken, die gesetzt waren, z.b. mein "matjora is still alive" von der "wuivend riet" oder meine Bachinterpretation "the electrified js" von der "recycle or die". Da ich das Konzert nicht alleine spielen wollte, hatte ich Robert Waters gefragt und er bejahte sofort. Mit ihm zusammen habe ich dann eine Klammer oder ein Motto entwickelt, dass diese diversen Musiken aus mehr als 40 Jahren wiederspiegel konnte. „zeit unendlich ?„ so sollte es heißen. Denn "zeit" war meine erste Komposition, nachdem ich 1985 td verlassen hatte. Und "zeit unendlich" heißt ein Radio Feature, das ich 2004 mit meinem damaligen Freund Hubertus von Puttkamer produziert hatte. Hubertus hatte sehr intensiv über den Begriff "zeit" im philosophischen Kontext nachgedacht und darüber Texte formuliert. Einige seiner Zitate haben wir dann auch mit ins Konzert integriert."


7. Wie fühlte es sich an, alte Kompositionen wie Tangram wieder aufleben zu lassen?

"Als die Stimmen lauter wurden, ich müsste unbedingt zu diesem Konzert "tangram" spielen, da habe ich abgelehnt. Zuerst aus Respekt vor Christoph und Edgar. Ich wollte auf keinen Fall diese unsere erste Arbeit für der Bühne durch eine Darbietung minderer Qualität oder sogar einer reinen playback show missbrauchen. Und aus der Erinnerung schien mir dieses Werk auch zu komplex, um es live zu performen.
Aber die Stimmen nahmen zu, die der Meinung waren, wer, wenn nicht ich, sei berechtigt "tangram" zu spielen?
Ich begann dann mir "tangram" anzuhören. Schon die ersten Tackte brachten die Erinnerung zurück an 1979. Nach mehrmaligem Hören war klar, dass etwa das erste Drittel sich für die Bühne einrichten ließ. Robert und ich konnten bestimmte Parts live übernehmen, der Rest musste vom Rechner kommen. Also bin ich an die Arbeit. Zu Anfang sehr dicht am Original bleibend, dann aber auch etwas freier im Arrangement werdend und immer vor Augen, was meine Kollegen von damals wohl dazu sagen würden?
Je weiter ich voran kam, um so mehr Freude und Spaß machte mir die Arbeit. Und als das 1. Drittel geschafft war, kam mir die Idee, warum nicht weitergehen und das Klavierthema aus dem Palast Konzert, das ja im Geiste von "tangram" komponiert war, noch anhängen?
Robert und ich haben dann etliche Proben gebraucht, bis wir sicher waren, ja, das schaffen wir, so können wir "tangram" in Oirschot präsentieren. Für uns wie auch für das Publikum war es eine große Freude, "tangram" als Excerpt nach Jahrzehnten im neuen Gewand auf der Bühne zu hören. Ebenso freuten mich die Stimmen die meinten, was für eine zeitlose Musik doch "tangram" sei."


8. Welche Tracks sind deine persönlichen Favoriten von Tangerine Dream und welche von deinen Solo-Platten selbst, wo du persönlich am meisten mit verbindest?

"Ich konnte oder wollte schon immer diese Fragen nicht beantworten. Denn würde ich dieses oder jenes Stück hervorheben, so täte ich all den anderen Unrecht. Denn alle haben ihre Gleichwertigkeit, sind sie doch ein Spiegelbild meiner selbst.
All diese Arbeiten sind entstanden in Reflektion meiner selbst zu meiner Umwelt. Da fließen Gefühle, Begegnungen mit Menschen, Musiken, die mich inspiriert haben, Bücher, Filme, technische Entwicklungen, die neue Klangwelten mir erschlossen haben ein, und und und… Diese Musiken sind meine Memoiren oder meine tönende Biographie."


9. Spheric Music, ein nicht unbekanntes Label in der Elektronikszene, klopfte bei dir schon an die Türe zwecks einer CD Veröffentlichung. Wäre das für dich nicht reizvoll mit einem gut vernetzten Elektroniklabel zusammen zu arbeiten?

"Ich habe ja mein Label Viktoriapark Records im Jahr 2000 gegründet mit dem Wunsch, eine Plattform zu finden, um mich unabhängig von externen Labels oder Verlagen zu machen.
Nun gehen wir in das zwanzigste Jahr seit Gründung und ich spüre für mich eine gewisse Endstimmung, zumindest was meine Solo Arbeiten anbelangt. Gerade mein letztes Album von 2017 - "diary of a common thread" - markiert für mich in seiner Geschlossenheit einen Endpunkt, zumal sich dank Einsatz von Klängen einer gesampelten Kirchenorgel für mich der Kreis schließt hin zu meinem Anfang als Organist.
Was nicht heißen soll, daß es keine weiteren Aktivitäten geben soll. So sind diverse Konstellationen oder Kooperationen denkbar. Auch in Beziehung zur Zusammenarbeit mit dem Label Spheric Music. Da ist Vieles denkbar."


10. Sind noch Konzerte in Planung und hast du sonst noch Pläne?

"Die Vor- und Nachbereitung zu dieser Produktion „zeit unendlich?„ haben mich nun ein ganzes Jahr in Anspruch genommen. Und natürlich wünschen Robert und ich den Benefit aus so viel Arbeit und Mühen auszukosten und dieses Werk öfter auf die Bühne zu bringen. Da müssen wir abwarten was die Zukunft bringt. Aber auch andere Konstellationen sind denkbar. So könnten wir mit der Band "loom", also Jerome Froese, Robert und ich, durchaus wieder Konzerte geben. Wir können da aus einem Fundus von 5 oder 6 Jahren Zusammenarbeit schöpfen, den wir sicher gerne auskosten würden, wenn denn die Verhältnisse es zulassen.
Vieles ist denkbar und wir werden sehen was die Zukunft bringt. Ich werde deswegen mit meinen Voraussagen vorsichtig sein. 2006 oder 2007 war ich fest der Meinung, dass meine musikalische Karriere zu Ende gehen würde aufgrund von Erschöpfung und Ermangelung von Ideen. Alles war gesagt, alles getan. Was sollte denn da noch kommen? Nun, ich habe in den letzten Jahren so viel gearbeitet wie ich es mir damals nie hätte vorstellen können."